Unsere Spielstätte

Gegründet im Jahre 2003, hat sich,  nach vielen Jahren als „Wanderbühne“,  im  September 2017 der Traum von der eigenen Puppenbühne endlich erfüllt: Schweizerberg 8, 87700 Memmingen .

Was keiner ahnte, war die viele Arbeit die dem Team des Marionettentheaters bevorstand, bevor erstmals der Vorhang an der neuen Wirkungsstätte geöffnet werden konnte.

Das Gebäude in dem sich das Memminger-Marionettentheater befindet, hat eine lange, bewegte Geschichte. Sie reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück: Im Jahr 1512 hat Magnus Zangmeister dieses Gebäude als Pfarrhaus gestiftet, für die nahegelegene Kirche St. Martin – eine der ältesten in der Region Allgäu-Oberschwaben. Zudem seit 1524 ein frühes Zentrum der Reformation, wo der schweizer Prediger Christoph Schappeler ab 1524 wirkte. Neben Malereien der bekannte Familien Sichelbein und Strigel  kann dort auch eines der beeindruckendsten und schönsten Chorgestühle Süddeutschlands besichtigt und bewundert werden.

200 Jahre später diente es dann als Stadtjägerwohnung, bevor es dann 1830 zur Gastwirtschaft . „Rabenkeller“ wurde. Diese bestand bis 2014, wurde nach einem Besuch des Fernsehkochs Steffen Henssler in „Mau-Stuben“ umbenannt und existierte noch bis 2017.

Von September 2017 bis Ende Januar 2018 bauten wir dann mit viel Schweiß und Improvisationstalent in die vormalige Küche unsere Werkstatt ein. Die Gaststube wurde zu Zuschauerraum und Bühne umgestaltet.

2019 bekam das Haus von der Stadt Memmingen ein neues Kleid – das wenig ansehnliche ockergelb wich einem frischen grün.

Auch unsere nächste Nachbarschaft ist historisch wertvoll: In unmittelbarer Nähe befindet sich der imposante „Fuggerbau“. Benannt nach der berühmten Kaufmannsfamilie Fugger aus Augsburg, die auch im näheren und weiteren Umland Memmingens ihre Spuren hinterlassen haben und teilweise noch ansässig sind.

In diesem Gebäude residierte anno 1630 der Feldherr Albrecht Eusebius von Wallenstein für einige Monate und bescherte Memmingen ein paar Monate „Verschnaufpause“ und Ruhe im 30-jährigen Krieg. Auch  König Gustav Adolf von Schweden, Wallensteins Gegenspieler residierte zwei Jahre später im Fuggerbau.  Die Memminger stellen die Ereignisse jener Zeit  historisch so korrekt wie möglich mit großem Aufwand und viel Herzblut,  im „Wallenstein-Sommer 1630“ nach. Dieses aufwendig Spektakel findet alle vier Jahre statt, im Anschluss an den (alljährlichen) traditionellen Fischertag.

Ebenfalls in unserer direkten Nachbarschaft ist das Antonier-Haus – ein ehemaliges Antoniter-Kloster. Die Anlage ist das älteste und einzige noch vollständig erhaltene Antoniterkloster Europas.

Heutzutage befinden sich im altehrwürdigen Gebäude die Memminger Stadtbibliothek,  ein Museum über die Geschichte des Ordens und der berühmten Maler- und Bildhauerfamilie Strigel. Deren berühmtester Vertreter war Bernhard Strigel, der Hofmaler von Kaiser Maximilian I – dem „letzten Ritter“, der Memmingen seine „Heim- und Schlafstatt“ nannte.

Fürs leibliche Wohl sorgt im Klosterhof das gemütliche Café Kunz. Familie Kunz verwöhnt Sie  mit Getränken, Mittagstisch, kleinen Gerichten und selbstgemachten Kuchen..